Wien 1801 – 1862 Wien

Franz Xaver Gruber gehört zu den vorzüglichsten Blumenmalern der Wiener Schule und zugleich zu den fruchtbarsten Meistern seines Faches. Bereits im Alter von 15 Jahren wurde er an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen, und aufgrund seines überragenden Talents wurde ihm das für die Blumenmalschule gestiftete Stipendium für sechs Jahre zugesprochen. 1822 erhielt der junge Künstler den Gundelschen Preis für Blumenmalerei, 1829 folgten der erste Gundelsche Preis für die Klasse der Landschaftszeichnung und darüber hinaus die Goldene Füger-Medaille für die gelungenste Komposition in der Klasse für Blumenmalerei.

Parallel zu seinen Studien an der Wiener Akademie wirkte Gruber bereits in jungen Jahren selbst als Lehrer – er erteilte in Joseph Blöchlingers Institut vier Jahre hindurch Zeichenunterricht. Zeitgleich besuchte er in den Jahren 1831/32 die Vorlesungen Joseph Jacquins (des Sohns Nikolaus Freiherr von Jacquins), der seit 35 Jahren das Lehramt für Chemie und Botanik an der Wiener Universität innehatte, und bei dem er die einschlägigen Fachprüfungen mit ausgezeichnetem Erfolg bestand. Grubers Tätigkeit im Blöchlingerschen Institut war eine gute Vorbereitung für sein anschließendes, langjähriges Wirken an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Am 18. Februar 1834 wurde Franz Xaver Gruber zum Korrektor der Abteilung für Blumen- und Fruchtmalerei ernannt, und schon am 1. September 1835 avancierte er zum ordentlichen Professor der Manufakturschule der Akademie. Im Zuge der Neugestaltung der Wiener Akademie wurde Gruber mit der Leitung des gesamten Elementarunterrichts betraut, eine Stellung, die er darauf hin 17 Jahre lang innehatte.

1839 wurden Gemälde Grubers mit großem Erfolg in Mailand ausgestellt, was dazu führte, dass der Maler von der Mailändischen Akademie der schönen Künste zum Mitglied ernannt wurde. Zu einem der größten Bewunderer von Franz Xaver Grubers Kunst zählte Staatskanzler Fürst Clemens Lothar Metternich, für den der Künstler an einer umfassenden Sammlung von Aquarellen arbeitete. Parallel dazu wurde Gruber mit der Darstellung blühender Pflanzen von Se. k. k. apostolischen Majestät Kaiser Ferdinand I. in den Gewächshäusern Schönbrunns betraut. Der überwiegende Teil davon befindet sich heute in der Sammlung der heutigen Österreichischen Nationalbibliothek. Private Aufträge ähnlicher Art erhielt Gruber beispielsweise von Josef Georg Beer, einem der bekanntesten Wiener Pflanzenzüchter und Botaniker seiner Zeit. Ein Ölgemälde Grubers gehört heute der Österreichischen Galerie Belvedere, und auch im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste findet sich eine umfangreiche Sammlung von Werken des Künstlers.

Franz Xaver Gruber war Mitte des 19. Jahrhunderts für seine Werke in ganz Europa bekannt. Zu seinem Ruhm hatten zahlreiche Ausstellungen beigetragen, die der Künstler während der Biedermeier-Zeit beschickte, u. a. in Hamburg, Brüssel, London, Paris, Stuttgart, Mailand, Pest und Triest. Grubers bedeutendstes Gemälde, das „Große Distelstillleben mit Mohnblumen und Schmetterling“ erregte 1855 anlässlich der Pariser Weltausstellung großes Aufsehen und festigte das internationale Ansehen des Künstlers nachhaltig.


Gauermann Friedrich
Geller Nepumuk
Goltz Alexander Demetrius
Graner Ernst
Gruber Franz Xaver
Galerie Szaal, Schottenring 10, 1010 Wien

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