Ungarn 1857 - 1944 Wien
„Er war so recht ein Beispiel des Malers, den man sonst nur noch in den Romanen und auf der Bühne findet." So beschreibt Hermann Bahr in seinen "Studien zur Kritik der Moderne" den Künstler Alexander Demetrius Goltz. Dieser studierte zuerst Malerei in München bei Otto Seitz, in Wien bei Anselm Feuerbach und in Paris bei Pierre Puvis de Chavannes, danach folgten ausgedehnte Studienreisen durch Europa, Asien und die USA. Ab 1892 war Goltz wieder in Wien tätig und mietete Ende der 90er Jahre gemeinsam mit Olga Wisinger-Florian das Schloss Walkersdorf am Kamp. Stilistisch liegen seine Anfänge bei Figurenbildern mit historischem, oft auch orientalischem Inhalt. Später wechselte er zur Landschaftsmalerei und porträtierte auch zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst und Politik, wie Josef Kainz und Viktor Adler. In der Folge verlegte er seinen künstlerischen Schwerpunkt auf Bühnenausstattungen und fungierte als Ausstattungschef des Burgtheaters und der Hofoper. Goltz nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil, u. a. an den Weltausstellungen in Chicago 1893 und Paris 1900. Sein Gemälde "Christus und die Frauen" wurde von Kaiser Franz Joseph für das Kunsthistorische Museum angekauft, das 1891 im Künstlerhaus ausgestellte Bild "Ein Volkslied" schenkte der Kaiser Frau Schratt. Bekannt wurde Goltz für den Mozartvorhang des Salzburger Landestheaters, eine allegorische Komposition mit Szenen aus "Don Giovanni" und der "Zauberflöte", und den Hauptvorhang für das Hoftheater in Wiesbaden. Auch malte er unter dem Titel "Das menschliche Streben nach Vollendung" Gleichnisse in der Aula der Grazer Universität, die die Bereiche Medizin, Jurisprudenz, Theologie, Philosophie, Studium, Forschung und wissenschaftliche Erkenntnis verkörpern.